In England haben Spitzenverbände aus dem Nonprofit- und dem bürgerschaftlichen Bereich einen ICT Hub eingerichtet, der staatlich gefördert wird. Der Hub bildet das Zentrum eines Netzwerkes, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, gemeinnützige Organisationen dabei zu unterstützen, IuK-Technologien besser als bisher einzusetzen.
Britische Forschungsergebnisse zeigen: Gemeinnützige Organisationen “are failing to exploit ICT to its full potential, hindering their ability to achieve their goals and deliver value to stakeholders”. Der Hub will vermitteln: mit IuK Technologien kann eine Nonprofit-Organisation Geld und Zeit sparen, Menschen viel einfacher und schneller ansprechen und Dienste innovativer als bisher anbieten.
Der ICT Hub umfasst einige originelle Angebote, die es meines Wissens in der Form in Deutschland nicht gibt:
- IuK-Springerkräfte, die unterschiedliche Einrichtungen und Gruppen mit ihrem Rat unterstützen, insbesondere kleinere Nonprofits, die sich kein zusätzliches Personal leisten können
- IuK-Freiwillige aus der Wirtschaft, die ihr Know-how dem gemeinnützigen Sektor unentgeltlich zur Verfügung stellen
- IuK-Champions. Das sind Organisationen aus dem Nonprofit-Bereich, die schon sehr innovativ arbeiten und für andere gemeinnützige Träger in einer Region als Ansprechpartner fungieren. Der London Region ICT-Champion betreibt ein interessantes Weblog zum Thema IuK-Technologien für gemeinnützige Einrichtungen.
- Jährliche ICT Hub Awards. Hier werden Nonprofits ausgezeichnet, die IuK-Technologien besonders innovativ einsetzen oder deren Webauftritt besonders barrierefrei ist. Preise werden auch an die Einrichtungen verteilt, die mit Hilfe der neuen Technologien einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen konnten, d.h. die Probleme ihrer Klientel besser lösten als ohne technische Hilfe.
Insgesamt macht der ICT Hub einen starken Eindruck auf mich. Ich wünschte, es gebe in Deutschland eine entsprechende Organisation für den Nonprofit-Bereich, am besten aus dem gemeinnützigen Sektor heraus initiiert. Was ich an dem Hub gut finde: er leistet nicht nur die Beratung im Hinblick auf Hard- oder Softwarefragen, sondern es geht im Kern um den besseren Gebrauch der neuen Technologien für die Ziele von Nonprofits.