Wikis werden die Arbeitswelt verändern. Und hier nicht nur die Art und Weise, wie wir Informationen sammeln und uns mit anderen abstimmen. Verändern wird sich durch Wikis, wie Organisationen mit internen und externen Bezugsgruppen umgehen. Deshalb muss man die neuen Tools des Web 2.0 ganz eng im Zusammenhang mit dem Management der Stakeholder einer Einrichtung sehen.
Kunden werden langfristig viel stärker an der Entwicklung von Leistungen beteiligt sein. In Zukunft wird eine Nonprofit-Organisation ein öffentliches Wiki anbieten, das die Wünsche und Bedürfnisse potentieller externer Kunden abfragt, um den eigenen Leistungskatalog entsprechend gestalten zu können. Wer auf diese Informationen von außen verzichtet, wird am Markt vorbeiplanen. Das wäre speziell im Altenhilfesektor fatal, wo es immer mehr Anbieter und vor allen Dingen immer mehr gewerbliche Anbieter gibt, die zu Lasten des Nonprofit-Bereichs auf den Markt drängen. Folglich wird es in einigen Jahren Nonprofit-Wikis geben, die ihre potentielle Kunden fragen: wie wollen Sie im Alter leben? Präferieren Sie ambulante oder stationäre Hilfen? Wie hoch wird Ihr Budget für Altenhilfeleistungen sein? Für welche Bereiche wünschen Sie sich qualifiziertes Personal? In welchen Leistungsbereichen können Sie angelernte Hilfskräfte akzeptieren? Usw.
Schnell wir sich herausstellen, dass eigentlich niemand von der Kundschaft in ein klassisches Pflegeheim will und niemand etwas gegen angelernte Hilfskräfte im ambulanten Bereich hat, wenn es darum geht, Begleitung zu erhalten oder die hauswirtschaftlichen Dinge erledigt zu bekommen.
Nonprofits werden sich dem Trend, der mit den neuen Web 2.0-Tools einher geht, nämlich sich nach außen hin zu öffnen, nicht entziehen können. Die eher autistischen Zeiten, die mit dem traditionellen korporatistischen System im Sozialbereich verbunden waren, sind unwiderruflich vorbei. Aber das ist kein Verlust. Offenheit, Teilen und Vernetzen führen zu mehr Umsätzen. Reich werden durch soziales Kapital – das ist ein Ziel, das Nonprofit-Organisationen ganz oben auf ihrer Agenda aufführen sollten.