Bei Beth Kanter, einer renommierten Bloggerin über das Thema Web 2.0 und gemeinnützige Organisationen, habe ich den Hinweis auf eine Studie gelesen, die von der Overbrook Foundation veröffentlicht wurde.
Die Stiftung fördert 55 Menschenrechtsorganisationen und untersucht in der Studie, ob und wie die von ihr geförderten Nonprofit-Einrichtungen Web 2.0 Tools anwenden. Die Hälfte der untersuchten Organisationen arbeitet schon mit Blogs, Videos und zum Teil auch mit Podcasts.
Dennoch überwiegt die Unsicherheit hinsichtlich der Web 2.0-Tools. Die gemeinnützigen Einrichtungen sind unsicher darüber, welche Instrumente zu ihnen passen und wie man sie am besten für die Organisation nutzen kann. Sie haben Angst vor hohen Kosten und kommen oft nicht mit der Technik zurecht, die von externen Technikberatern installiert wird. Sie fragen sich, wie man die Social Software nutzen kann, wenn die Zielgruppe der Einrichtung nicht zu den Internetnutzern gehört.
Die Hälfte der untersuchten Nonprofit-Organisationen haben noch gar keine Erfahrungen mit Web 2.0. Das Fazit der Studie: Nonprofit-Einrichtungen brauchen mehr Unterstützung beim Sprung in die Web 2.0- Welt.
Beth Kanter, die seit Jahren beruflich mit gemeinnützigen Trägern zusammenarbeitet, zieht folgenden Schluss: während die Wirtschaft sich schon mit der Umsetzung von Web 2.0 in den Unternehmen befasst, lägen Nonprofit-Organisationen noch ein bis zwei Jahre hinterher. Nonprofit-Einrichtungen beschäftigen sich noch mit den Fragen: Was ist das Web 2.0 und weshalb ist es wichtig?
Schade, dass Nonprofit-Einrichtungen hier in einen Rückstand geraten sind. Obwohl es sich bei den Web 2.0 Tools um Instrumente handelt, die kostengünstig sind und sich durch ihren interaktiven Charakter und ihre Gemeinschaftsbildung geradezu perfekt für gemeinnützige Organisationen eignen. Was sind die Gründe für diesen Rückstand? Dies versuche ich im nächsten Beitrag zu diskutieren. Ihre Meinungen zu diesem Thema sind willkommen!