Vor kurzem erst habe ich hier den Webauftritt von Ärzte ohne Grenzen (MSF) besprochen, den ich hervorragend finde. Nun überrascht mich diese Organisation bzw. ihre österreichische Sektion zum zweiten Mal mit einer großartigen Kampagne: schnelleHilfewirkt.at.
Ein Auftritt, der mich den Hut ziehen läßt vor der Agentur Blinklicht, die die Kampagne mit Hilfe einiger Blogger umgesetzt hat, und vor Ärzte ohne Grenzen, die sich neuen Technologien gegenüber so offen zeigen. Die Kampagnen-Website kann – neben der ‘normalen’ Organisations-Website von Ärzte ohne Grenzen – als Lehrbeispiel dafür gelten, was man mit Web 2.0 alles machen kann.
Als “erste österreichische NGO”, wie der Wiener Standard schreibt, setzen MSF auf Social Networking und Fundraising via Mobiltelefon. Das Spendensammeln über Mobiltelefon habe ich schon auf britischen Nonprofit-Seiten gesehen (siehe YouthNet), aber noch nie im deutschsprachigen Raum. Im Rahmen der Kampagne kann man nicht nur per SMS spenden, sondern auch Klingeltöne, Screensaver und handy videos herunterladen.
Dann gibt es auf der schnelleHilfewirkt-Seite noch eine Verlinkung zu flickr, wo man Photos von Ärzten bei Auslandseinsätzen ansehen kann, Youtube-Videos (- toll das Video zum Aufruf für Spenden via SMS), Kurznachrichten über Twitter, Podcasts mit Klängen aus fernen Ländern.
Und das Beste: es gibt Banner und Spendenbuttons zum herunterladen. Freunde und Fans von Ärzte ohne Grenzen können als Fundraiser für diese Organisation aktiv werden, indem sie den Button auf ihre eigene Webseite stellen, was in Österreich schon einige Leute gemacht haben. Auf dem Button kann man die Spendensumme sehen, die der einzelne Unterstützer für Ärzte ohne Grenzen akquirieren konnte. Im angloamerikanischen Bereich habe ich entsprechende Fundraising-Widgets schon öfters gesehen, aber noch nie im deutschsprachigen Raum bzw. in Zusammenhang mit einer Nonprofit-Organisation im Sozialbereich.
Als ich mir gestern die schnellehilfewirkt-Kampagne angesehen habe, dachte ich: o.k., die Zukunft hat nun endgültig begonnen, auch im Nonprofit-Bereich. In ein paar Jahren werden solche Seiten sehr häufig und irgendwann Standard im NPO-Bereich sein.
Übrigens wurde die Kampagne gesponsort und technisch unterstützt von der mobilkom austria. Ein Grund dafür, dass das Handy so im Mittelpunkt steht, aber ganz klar zum Vorteil von Ärzte ohne Grenzen.