Kategorie-Archiv: Social Media

NPO-Blogparade #15: Wissensmanagement in gemeinnützigen Organisationen mit Hilfe von Social Media

Wie können gemeinnützige Organisationen die kollaborativen Tools und Netzwerke des Internets nutzen, um Wissen zu generieren, zu vermitteln, zu bewahren und zu pflegen?

Diese Frage möchte ich in der 15. Runde der NPO-Blogparade zur Diskussion stellen. Einen guten Einstieg in das Thema Wissensmanagement mit Social Media bietet die Studie von Christiane Schulzki-Haddouti von KoopTech über Kooperative Technologien, die sich im 7. Kapitel (S. 181ff) mit den Chancen der neuen Anwendungen für das Wissensmanagement befasst.

Die Studie macht deutlich, dass der Begriff ‘Wissensmanagement’ definitorisch nicht eindeutig und inhaltlich sehr umstritten ist. Grundsätzlich geht es beim Wissensmanagement um das Ziel, das Wissen der Mitarbeiter für eine Organisation stärker nutzbar zu machen. In der Vergangenheit setzte man hierbei auf einen dokumentenorientierten Ansatz (S. 184), der versuchte, Wissen in Form von Texten zu erfassen. Zwischenzeitlich rückte der soziale Kontext von Wissen in den Vordergrund bzw. der Umstand, dass Wissen im Rahmen sozialer Beziehungen entwickelt und weitergegeben wird. In “Communities of Practice” und “Communities of Interest” tauschen sich Mitarbeiter aus und lernen gemeinsam.

Wie werden Social Media in Organisationen eingesetzt, um Wissen auszutauschen und abrufbar zu machen? Die KoopTech-Studie führt als Fallbeispiel IBM Deutschland an mit mehreren Tausend Mitarbeiter-Blogs und Wikis, mit Instant Messaging und einer internen Netzwerkplattform, über die jeder Mitarbeiter sich mit anderen vernetzen und seine Kontakte verschlagworten (taggen) kann. Ergänzend gibt es Social Media-Richtlinien, die den öffentlichen Dialog der Mitarbeiter im Internet regeln.

Auch in gemeinnützigen Organisationen stellen sich die folgenden Fragen:

  • wie finden Mitarbeiter die richtigen Ansprechpartner innerhalb und außerhalb der Organisation?
  • wie kann man das einrichtungs-, dienstleistungs- und ortsbezogene Wissen sammeln und allen Mitarbeitern zugänglich machen?
  • wie können Lern- und Arbeitsgemeinschaften initiiert und deren Ergebnisse in der Organisation verbreitet werden?
  • wie können Träger voneinander lernen und von Best-Practice-Beispielen in anderen Einrichtungen profitieren?
  • wie können Mitarbeiter das öffentliche Web nutzen, um zu lernen und welche Vorgaben gibt es hierfür seitens der Organisation?

Das Internet bietet mit seinen kollaborativen Tools eine Fülle von Möglichkeiten für den gemeinsamen Wissensaustausch und um neue Ideen zu entwickeln. Über soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook und Xing und im Rahmen von Blogs sammeln sich Menschen, die an einem bestimmten Thema interessiert sind. Auch die NPO-Blogparade selbst und die Socialbar sind solche gemeinsamen Lern- und Bildungsnetzwerke, die den Wissensaustausch zum Thema Web 2.0 für Nonprofits fördern und öffentlich zugänglich machen. Mein Bloggerkollege Hannes Jähnert untersucht gerade im Rahmen eines Forschungsprojektes, ob und auf welchem Weg es einen Wissenstransfer aus der So0cialbar in gemeinnützige Organisationen gibt.

Christian Kreutz kritisierte am Beispiel des Entwicklungshilfebereichs, dass es hier keine öffentlichen Wissenssammlungen von Nonprofits gibt und Wissen seitens der Organisationen viel zu wenig gepoolt wird. Ebenso wenig nutzt man hier das Knowhow von Unterstützern bzw . die Weisheit der Vielen, die über das Internet abgefragt werden könnte. Stattdessen existieren unzählige information silos nebeneinander, die bewacht und gehegt werden, zu Lasten eines Wissensaustausches, der Innovation fördern könnte. Meines Erachtens würde das Wissen von Nonprofits an strategischem Wert gewinnen, wenn es über das Internet stärker öffentlich gemacht würde. Nur so könnte man sich auf gesellschaftlicher Seite einen realistischen Überblick über die Situation im sozialen/kulturellen/… Sektor verschaffen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Wenn man die wirklichen Probleme nicht kennt, kann man Nonprofits als Institutionen nicht entsprechend unterstützen.

Ich würde mich freuen, wenn sich viele Blogger an der NPO-Blogparade beteiligen. Die besten Thesen, Ideen, Beispiele werde ich – namentlich zitiert und mit der jeweiligen Blogadresse verbunden – in einen schriftlichen Beitrag zum Thema Wissensmanagement mit Web 2.0 einbringen, den ich für das Handbuch Sozialmanagement plane.

Die Blogparade läuft drei Wochen vier Wochen bis zum 21. April 28. April. Beiträge bitte per trackback mit diesem Post verlinken. Wer Infos sucht, was eine Blogparade ist, welche inhaltlichen Runden über NPOs schon liefen, wer zu den Hostbloggern zählt – der findet diese Infos in unserem NPO-Blogparaden-Blog.

Im Anschluss an die Blogparade wird es am Freitag, 23.4.2010, zwischen 11 und 12 Uhr, auf Twitter einen öffentlichen #npochat zum Thema dieser Runde – Wissensmanagement mit Social Media – geben. Diskussionsteilnehmer sind willkommen! (Für die Twitter- Suche und die eigenen Beiträge bitte den hashtag #npochat nutzen).

NPO-Blogparade #14 über die Plattform engagiert-in-deutschland.de

Das Blog von engagiert-in-deutschland.de (eiD) ist Gasthost der 14. Runde der Blogparade. Die Plattform will sich zu einem zentralen Marktplatz bürgerschaftlichen Engagements im Netz entwickeln, der es Nutzern ermöglicht, sich über Engagementthemen zu informieren, auszutauschen und Projekte durch eigene Mithilfe oder Geld-und Sachspenden zu unterstützen. eiD wird getragen vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, in dem Kommunen und Wohlfahrtsverbände zusammenarbeiten. eiD hat diverse Projekt- und Vernetzungspartner (s. die eiD-Startseite) und wird vom Bund gefördert.

Die primäre Zielgruppe von eiD sind laut eigener Aussage bürgerschaftlich Engagierte. Freiwillige Helfer sind als Gruppe sehr heterogen. Sie zeichnen sich durch unterschiedliche Interessen aus und nutzen auch das Internet unterschiedlich intensiv. Wie es im Blogbeitrag von eiD heißt, sinkt mit zunehmendem Alter die Präsenz der Menschen im Internet , wohingegen ihre Engagementquote relativ hoch bleibt.

Die Plattform-Macher stellen deshalb im Rahmen der Blogparade die folgenden Fragen zur Diskussion: welche Nutzungsgewohnheiten haben bürgerschaftliche Engagierte im Internet und wie kann die Plattform für alle Altersgruppen zu einem attraktiven Marktplatz werden?

Hier meine Antwort:

1. Die Konzentration von eiD auf die Zielgruppe der bürgerschaftlich Engagierten finde ich zu einseitig. Der Erfolg der Plattform hängt nicht nur von der Frage ab, wie man die bürgerschaftlich Engagierten auf die Seite bringt, sondern auch davon, ob eiD so viel Einrichtungen zu einer Kooperation bewegen kann, dass die Datenbank der Plattform viele Mitmachangebote umfasst. Das heißt, es ist wichtig, nicht nur die individuelle Seite des bürgerschaftlichen Engagaments zu betrachten, sondern auch seine institutionelle. Freiwilliges Engagement findet nicht im luftleeren Raum, sondern in Tausenden von gemeinnützigen, öffentlichen und privaten Einrichtungen speziell auf kommunaler Ebene statt. Es geht für eiD darum, diese lokalen Akteure für die Plattform zu gewinnen und ihre Rolle als örtliche Multiplikatoren der Plattform zu nutzen. Ohne die Kooperation eines Großteils dieser Verbände und Einrichtungen vor Ort wird die Plattform ihr Ziel, die zentrale Drehscheibe für bürgerschaftliches Engagements zu sein, nicht erreichen können.

Die Präsenz der Plattform auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook ist ein erster guter Schritt, um das Projekt im Internet ins Gespräch zu bringen und Unterstützer zu sammeln. Dennoch kann eine so große Community, wie die Plattform sie anstrebt, nicht von oben nach unten aufgebaut werden, sondern nur von unten – von der kommunalen Ebene her – nach oben.

2. Eben weil viele bürgerschaftlich Engagierte – speziell die Älteren – noch nicht im Netz sind und ohne Unterstützung vielleicht auch nie ins Netz kommen, insbesondere nicht in den interaktiven Bereich, ist es notwendig, die Nutzer dort abzuholen, wo sie sind, – in den (Partner) Einrichtungen, die vor Ort für das Projekt werben müssen. Auch deshalb muss das Hauptaugenmerk der Plattform auf einer gezielten und ganz massiven Vernetzung mit Institutionen/Orten des bürgerschaftlichen Engagements liegen. Mit dem Deutschen Verein im Rücken müsste eine so breite Vernetzung eigentlich möglich sein.

Über die örtlichen Einrichtungen hinaus braucht die Plattform aus dem gesellschaftlichen Bereich Freunde auf kommunaler Ebene, die für die Plattform werben und Offlinern in das Netz bzw. auf die Plattform helfen. Mein Bloggerkollege Hannes Jähnert schlägt Tandem-Gespanne aus jüngeren und älteren Engagierten vor, die Bürgern die Möglichkeiten von eiD aufzeigen. Denkbar ist auch, dass die Plattform die regionalen Ableger der Socialbar nutzt, um sich vor Ort bekannt zu machen.

3. Die Plattform muss Anreize schaffen, – sowohl für Bürger, damit sie die Plattform nutzen, als auch für institutionelle Partner, damit sie ihre Engagementangebote einstellen. Ich denke, Anreize für Nutzer sind schon da, wobei das Element der politischen Partizipation, d.h. die Verbindung zwischen den Diskussionen auf der Plattform und ihre Einspeisung in den politischen Betrieb noch fehlt, – was sehr schade ist, aber vom Träger möglicherweise so gewollt wird.

Die Anreize für die institutionellen Partner sind demgegenüber unklar. In der Regel haben Kommunen und viele Verbandsgliederungen schon ihre eigenen Freiwilligendatenbanken. Weshalb sollten sie diese Daten in eine zentrale Plattform einbringen, wo ist der Mehrwert für die Organisationen, die nach eigener Einschätzung mit dem bisherigen Modell ganz gut gefahren sind und aus Wettbewerbsgründen einer Daten-Aggregation kritisch gegenüber stehen?

Grundsätzlich finde ich, dass die Partner auf der Plattform zu kurz kommen. Die Plattform spricht primär die Nutzer an und blendet die institutionelle Seite der Partnerorganisationen aus, die im Plattformaufbau bzw. im Menü nicht präsent sind. Es dominieren die Themenräume, es fehlen die Sektoren. Und damit fehlen auch Möglichkeiten für die Vernetzungspartner, sich auf der Plattform nach außen hin zu präsentieren.

4. Die Bemühungen von eiD um Nutzer wird an die Grenzen stoßen, die dem Internet generell gesetzt sind, wenn es darum geht Menschen in den Online-Diskurs zu integrieren. Die Forschung zeigt, dass die Nutzung des Internets nicht nur vom Alter abhängt, sondern auch vom Bildungsgrad und dem sozioökonomischen Hintergrund. Das Internet bringt ohnehin schon aktiven Bürgern Vorteile. Die passiv-apathischen Gruppen, die der Ansicht sind, dass ihre Stimme generell nicht zählt, bleiben auch online stumm (siehe Kavanaugh u.a. 2008). Um diese Menschen online zu integrieren oder sie zu einem Besuch auf engagiert-in-deutschland.de und zu einem Ehrenamt zu bewegen, braucht es viel, viel mehr als Appelle und Anreize.

Mobiltelefon und mobiles Internet, – Chancen für gemeinützige Organisationen

Welche Möglichkeiten bieten Mobiltelefone und das mobile Internet Nonprofit-Organisationen?

Amy Sample Ward zeigt anhand der Hilfe für Haiti auf, wie wichtig mobile Geräte und die mobile Internetnutzung für das Fundraising, Online-Volunteering und Mapping geworden sind.

Fundraising: Das amerikanische Rote Kreuz erhielt innerhalb von vier Wochen 31 Mio. Dollar an Spenden für Haiti per SMS. Auch in Deutschland wurden Spenden über das Mobiltelefon eingesammelt, allerdings noch in kleinerem Rahmen. Die Aktion Deutschland Hilft konnte mehr als 200.000 Euro per SMS und aus einem Aktionsportal akquirieren, – zusätzlich zu den Online-Spende, die über die Webseite eingingen. MobileActive.org listet eine ganze Reihe amerikanischer und europäischer Spenden-SMS für Haiti auf.

Den Kontakt zu den Spendern können NPOs ebenfalls mobil über Twitter, Facebook und andere soziale Netzwerke halten, um mit ihrer Botschaft präsent zu bleiben und Multiplikatoren zu gewinnen.

Freiwilliges Engagement: Bürgerschaftliches Engagement kann auch über das Mobiltelefon erfolgen. Amy Sample Ward schildert das Beispiel von The Extraordinaries, wo über eine mobile iPhone-Applikation das Micro-Volunteering möglich wird., das in den freien Minuten und Wartezeiten erledigt werden kann, die in jedem Tagesablauf vorkommen. Fast 30.000 Menschen machen bei den Extraordinaries mit und nutzen Wartezeiten und Pausen im Alltag, um sich online zu engagieren. Mehr als 240.000 Micro-Aufgaben wurden von den Extraordinaries mobil erledigt. Was für Aufgaben kommen in Frage? Übersetzungsaufgaben, die Verschlagwortung von Photos und Dokumenten, das Mapping von Plätzen/Einrichtungen, die Suche nach Fördermöglichkeiten für soziale Organisationen usw. Im Fall von Haiti sah die Hilfe der Extraordinaries so aus, dass aktuelle Aufnahmen von Menschen in Haiti von den Freiwilligen kategorisiert wurden (über 76.000 Fotos) um diese mit Vermisstenbildern abzugleichen und so herauszufinden, ob und wo die gesuchte Person noch lebt.

Oline-Kartierung: Über das Mobiltelefon können im Katastrophenfall die betroffenen Menschen Hilfeanfragen und Hilfsangebote per SMS, Twitter oder Mail übermitteln, die dann von einem Projekt wie Ushahidi in einer Web-Karte visualisiert werden, die öffentlich zugänglich ist. Ushahidi kartierte so über 2000 Hilferufe von Menschen im Anschluss an das Erdbeben in Haiti und jetzt – ganz aktuell – die Hilfsgesuche nach dem Erdbeben in Chile.

Diese Informationen “von unten”, d.h. von den Menschen, die von einer Katastrophe direkt betroffen sind, werden für die Steuerung eines Hilfseinsatzes immer wichtiger. Die Hilfsorganisationen entscheiden nicht mehr allein aufgrund ihrer Bestandsaufnahmen, sondern auch auf der Basis der eingehenden Informationen von Betroffenen darüber, welche Hilfsmaßnahmen zu ergreifen sind.

Nonprofits können desweiteren von kollaborativen Kartenprojekten profitieren, bei denen Nutzer über das mobile Web Räume kartieren, über die es noch kein oder nur unzureichendes Kartenmaterial gibt. So halfen bspw. über 2000 Freiwillige mit, die OpenStreetMap von Port au Prince in Haiti zu ergänzen. Die mobile Web-Karte, die so entstand, half den Hilfsdiensten, sich in der Stadt schnell zurecht zu finden. Ein anderes Beispiel ist das Projekt Map Kibera, bei dem Freiwillige mobil ein Slum in Nairobi kartieren. Auf crisscrossed.net finden sich noch weitere internationale Beispiele für ‘Maptivism’, wo Bürger und zivilgesellschaftliche Organisationen sich die räumliche Dokumentation von bisher nicht kartierten/vernachlässigten/mit Problemen belasteten Gegenden vorgenommen haben, um deren Stärken und Schwächen stärker ins Rampenlicht zu rücken.

Unabhängig vom Katastrophenfall sollten Nonprofits mobile Web-Karten nutzen, um ihr Leistungsangebot und dessen Lokalisierung von unterwegs aus abrufbar zu machen. Also Karten, die sämtliche Beratungsstellen, Sozialstationen, Krankenhäuser usw. eines Trägers lokalisieren und dem Nutzer beim Auffinden der Einrichtung helfen.

Ergänzend könnte man noch die folgenden Funktionen nennen, die über das mobile Netz möglich sind und auch NPOs Perspektiven eröffnen:

Netzwerkaufbau- und Pflege: Über das mobile Internet werden insbesondere die Seiten sozialer Netzwerke aufgerufen. In den USA gehen 91% der Nutzer mobiler Geräte online, um ihre sozialen Kontakte zu pflegen. Fast drei Stunden täglich nutzen Amerikaner das mobile Web. Der Kontakt mit dem eigenen Netzwerk kann mobil zu jeder Zeit und an jedem Ort gepflegt werden. Auch Nonprofits können von diesen Möglichkeiten profitieren, wenn es darum geht, die Beziehungen zu ihren Stakeholdern zu pflegen.

Hilfe über mobile Geräte: Über Mobiltelefone können Dienste für Hilfsbedürftige angeboten werden. Eine Vertreterin von MobileActive.org führt das Beispiel einer Organisation auf den Philippinen an. Diese mobilisiert für philippinische Arbeitsmigranten im Ausland im Fall von Missbrauch und Ausbeutung sofort Hilfe, wenn eine SOS-SMS eingeht.

Koordination: Die räumliche Koordination zwischen Menschen wird über geosoziale Netzwerke wie Foursquare oder GoogleBuzz möglich. Auch Twitter bietet das geo-tweeting an, das Kurznachrichten mit Orten versieht. Über die Koordination hinaus verbinden geosoziale Netzwerke Orte mit Informationen. So kann ein Bild darüber entstehen, was in einem bestimmten Viertel passiert bzw. wie es um die örtliche Community steht. Für Nonprofits eine interessante Perspektive.

Augmented Reality: über Mobiltelefone mit Internetzugang können Live-Bilder von der Umgebung mit Daten aus dem Netz versehen werden. Ein Beispiel: mit der augmented reality app acrossair kann man sich in London die U-Bahn, die dem eigenen Standort am nächsten ist, anzeigen lassen. Man fixiert mit dem iPhone ein Objekt in der Umgebung und bekommt automatisch die Informationen über den nächsten U-Bahn-Standort. Auch mit der Suchfunktion von Google googles, die nicht via Text, sondern über Bilder sucht, die dann mit Internet-Informationen kombiniert werden, kann man mehr über die eigene Umwelt erfahren. Zum Beispiel über Nonprofit-Einrichtungen in der eigenen Stadt, die im Internet mit Bild und Text vertreten sind und über google googles gefunden werden können.

Viele dieser mobilen Anwendungen sind im Nonprofit-Bereich außerhalb der Katastrophenhilfe und internationaler Organisationen noch nicht etabliert. Lediglich das Fundraising via SMS ist schon bekannter. Und dennoch, – “mobile matters”, das heißt: das mobile Netz sowie die ortsbasierten Dienste, die Standorte lokalisieren, gewinnen an Bedeutung.

Was speziell die ortsbasierten Dienste suspekt macht, ist ihre Gefahr für die Privatsphäre der Nutzer, siehe hierzu kritisch das Projekt PleaseRobMe. Und auch die Gesichtserkennung, die im Rahmen der Augmented Reality schon möglich ist, trägt erhebliche negative Potentiale in sich. Wie es in einem Blogkommentar heißt: “the market for masks and anonymizers will become huge”….

Unabhängig von diesen negativen Seiten müssen sich Nonprofits mit den neuen mobilen Diensten und Möglichkeiten auseinandersetzen und sich die Chancen herausgreifen, die der NPO und ihren Stakeholdern den größten Mehrwert bringen.